Kultur
Der Millstätter See kann auf eine mindestens 6.000 Jahre alte Siedlungstradition zurückblicken. Man kann in der Region zahlreiche Spuren früher Hochkulturen, mittelalterlicher Herrscher und mächtiger Kirchenorden finden!
Heimatmuseum Obermillstatt
Einst Gasthaus, danach Volksschule, beheimatet das erste Haus am Platz in Obermillstatt heute ein Stück Geschichte. Schon am Eingang im Vorhaus wird man an die ersten Tage des Tourismus erinnert.
Werbeplakate aus längst vergangener Zeit, Fremdenzimmer und Sanitärräume, die „Sommerfrischler“ um 1900 nutzten, und zahlreiche weitere Requisiten zeigen die Entwicklung des Fremdenverkehrs rund um den See. Aber auch Handwerk und Brauchtum unserer Region finden im Heimatmuseum Obermillstatt Erwähnung.
Über 500 Exponate, Bilder und Dokumente geben Einblick in die Alltagskultur vergangener Tage.
Stift Millstatt
Das Stift Millstatt wurde um 1070 als romanisches Benediktinerkloster erbaut, bis es 1469 vom Orden der St.-Georgs-Ritter übernommen und umgebaut wurde - im gotischen Stil. Von 1598 bis 1773 hatte der Jesuitenorden die Verwaltung inne und stattete die Kirche mit einer barocken Inneneinrichtung aus. Heute ist die Stiftskirche St. Salvator und Allerheiligen im Besitz der Pfarre Millstatt, und bietet einige der bedeutendsten kunsthistorischen Besonderheiten Kärntens. Zum Beispiel befindet sich in der dreischiffigen Pfeilerbasilika ein Weltgerichtsfresko im Renaissance-Stil (6m breit, 4m hoch),das 1519 im Auftrag der St.-Georgs-Ritter angefertigt wurde. Ein Seitenschiff birgt die Domitian Kapelle, wo Ölbilder das Leben des Heiligen dokumentieren, während seine Reliquien in einem gläsernen Sarkophag aufgebahrt sind. Im Rahmen einer kunsthistorischen Führung ist die Kapelle öffentlich zugänglich. Auch das Westportal, reich mit romanischer Symbolik und Formvielfalt verziert, ist eine Besonderheit. In der Osterzeit verhüllt ein 50 m² großes Fastentuch von Oswalt Kreusel aus dem Jahre 1593 den Altar: es ist eines der größten noch erhaltenen Leinwandbilder im gesamten Alpenraum.
Zu den Fixpunkten im Programm der Musikwochen Millstatt gehören Konzerte an der großen Marcussen-Orgel der Stiftskirche, die auch während der wöchentlichen Gottesdienste zu hören ist.
Schlendern Sie unbedingt auch einmal durch die idyllischen Innenhöfe des Stifts – im Arkadenhof, wo in den Sommermonaten manchmal Konzerte stattfinden, steht die 500-jährige Linde. Im untersten Innenhof wächst die 1000-jährige Linde, ein alter Gerichtsbaum, der auch als Wahrzeichen des Stifts angesehen wird.
Der Kreuzgang, erreichbar über einen der Innenhöfe des Stifts, ist mit vielen Tiersymbolen geschmückt und mit seinen Rundbogenarkaden und Doppelsäulen einmalig. Der Kreuzgang ist Teil der Europäischen Kulturroute TRANSROMANICA und, wie auch die Stiftskirche, für Besucher tagsüber frei zugänglich.
Stiftsmuseum
Im Stiftsmuseum Millstatt wird die historische Entwicklung des Klosters und des gesamten Ortes aufbereitet und über ihre kulturellen Besonderheiten erzählt. Neben unzähligen Originalwerken, Funden und Zeugnissen aus der Zeit der Benediktiner, der St. Georgs-Ritter und Jesuiten, beheimatet das Museum auch eine Mineraliensammlung und eine Ausstellung zum Bergbau auf der Millstätter Alpe.